Neues von der KvDRS

Polizeivortrag zum Thema respektvoller Umgang

Walldürn (Eck). Immer wieder werden erschreckende Meldungen von Übergriffen und Tätlichkeiten gegenüber von medizinischen Hilfskräften oder Polizisten bekannt. Wie kann es sein, dass Menschen, die uns Bürgern in schwierigen Situationen beistehen, angepöpelt oder gar angegriffen werden? Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ging nach den Jahren 2020/21, in denen ein neuer Höchststand der Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte erreicht wurde, auf Ursachensuche und entlarvte Enthemmung durch berauschende Mittel und gruppendynamische Prozesse als wichtige Faktoren. Entsprechend entwickelte die Polizei Baden-Württemberg das Präventivprogramm „Respekt ist ein Bumerang“, das nun erstmalig an zwei 10. Klassen des Bildungszentrums Walldürn durchgeführt wurde.
Polizeihauptkommissar Marius Müller als Leiter der Außenstelle des Referats
„Prävention“ in Mosbach und sein Kollege Polizeihauptkommissar Lars Maylandt erprobten das Präventionsprogramm, das sich an junge Menschen ab 16 Jahren in Klassen- und anderen Gruppenverbänden richtet, jeweils 90 Minuten in der 10b der Konrad-von-Dürn-Realschule und der WRS10 der Auerberg-Werkrealschule Walldürn. Hierbei sollte die Akzeptanz polizeilicher Maßnahmen, ein kooperatives Verhalten und ein respektvoller Umgang miteinander herbeiführt und das Vertrauen zur Polizei gesteigert werden.
Anhand eines Films mit Interviews von unmittelbar Betroffenen konnten die Jugendlichen die Erfahrungen mit dem jeweiligen Gegenüber direkt erleben und reflektieren. In einem Rollenspiel konnten Gruppendynamiken erlebbar und eigene mögliche Verhaltensweisen zur Deeskalation erfahrbar gemacht werden. Für die Jugendlichen wurde deutlich, dass man mit eigenem angemessenen Benehmen verhindern kann, dass das eigene Verhalten von der Polizei falsch gedeutet wird und sich die Stimmung/Aggressivität hochschaukelt. Als eindrücklich erlebten sie auch die Aussage eines Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Adelsheim, der den Grund für die Verhaftung und Verurteilung schilderte und wie schwer diese für seine Angehörigen gewesen sei. In Erinnerung wird seine Warnung bleiben: „Macht es nicht so wie ich.“ Wenn die Botschaft vom gegenseitigen Respekt und gegenseitiger Achtung bei den Jugendlichen der Präventionsprogramme angekommen ist, ist ein weiterer wichtiger Baustein für ein gutes Miteinander unserer Gesellschaft erreicht.