KONRAD-VON-DÜRN-REALSCHULE

WALLDÜRN

Chronik der Konrad-von-Dürn-Realschule

1910: Einrichtung einer vierklassigen Bürgerschule als weiterführende Schule mit einem zwei-jährigen Lateinkurs. 1927/28: Umgestaltung zu einer sechsklassigen Realschule mit den altsprachlichen Wahlfächern Latein und Griechisch. Diese „Realschule“ bildet seit 1931 mit der Oberrealschule Buchen einen Verbund mit der Bezeichnung Realgymnasium Buchen-Walldürn. Die in Walldürn geführten Klassen werden 1938 aufgelöst; lediglich werden nach dem zweiten Weltkrieg drei Unterklassen des Buchener Gymnasiums im Volksschulgebäude untergebracht, die aber 1954 nach Buchen zurückgehen. Buchen und Hardheim bleiben und werden Mittelschulklassenstandorte, während in Walldürn die Höhere Handelsschule zum mittleren Bildungsabschluss führt. 

Diese Entscheidungen des Oberschulamtes erregen den Unmut der Bevölkerung. Im Frühjahr 1962 entfalten alle interessierten gesellschaftlichen und politischen Gruppierungen unter der Führung von Bürgermeister Dr. Trautmann rege Aktivitäten, um einen Mittelschulzug nach Walldürn zu bekommen. 

Walldürn ist inzwischen Garnisonsstadt geworden, Schulraum wird geschaffen, ein Schulstreik angedroht, Delegationen nach Karlsruhe und sogar an das Kultusministerium nach Stuttgart geschickt. Die Aktivitäten zeigen Wirkung und unter Rektor Schrempp kann ab Ostern 1962 die erste „richtige“ Mittelschulklasse eingerichtet werden. Im Schuljahr 1963/64 kommt eine weitere Klasse in dem neu errichteten Pavillon dazu. 

Nach 3 Jahren Mittelschulklasse möchte eine ganze Reihe von Schülern an die Höhere Handelsschule wechseln, was eine Auflösung der Klasse und somit eine Gefahr für den Ausbau des Mittelschulzuges bedeutet hätte. Es bedarf großer Anstrengungen der Lehrkräfte, natürlich auch deren Überredungskünste, die Klassen in ihrer vorgeschriebenen Stärke bis zum Abschluss zu erhalten. Zu Ostern 1966, im ersten Kurzschuljahr, ist der Realschulzug auf 5 Klassen und 151 Schüler angewachsen. 

Zu Beginn des zweiten Kurzschuljahres (September 1966) ziehen alle Realschulklassen in die neue Schule auf den Auerberg um. Fünf Volksschulklassen werden mit den Mittelschulklassen in den neuen Gebäuden untergebracht. Am 3. und 4. Juli 1967 findet die erste Abschlussprüfung statt. Oberlehrer Theodor Wick, später Rektor, ist der Klassenlehrer und Prüfungsvorsitzender ist Schulrat Schwender. Mit Wirkung vom 01. August 1967 werden die sechs Klassen des Mittelschulzuges an der Volksschule als Realschule Walldürn selbständig. Erster kommissarischer Leiter der Schule wird Konrektor Albert Vohla. 

Kurz nach Ostern 1970 übernimmt RR Gerhard Doll das Amt des Schulleiters. Er sieht seine vordringliche Aufgabe in der Errichtung eines Sekretariats und eines Musikraums, den er durch Gewinnung von Sponsoren gut mit Musikinstrumenten ausstatten kann. Erste „richtige“ Schulsekretärin wird Friederike Schreck, die bis Dezember 2000 dieses Amt innehat. Sabine Rodemer wird ihre Nachfolgerin. 

Unter Bürgermeister Alfred Hübner entstehen die „kleine“ Sporthalle, das Hallenbad, der Sportplatzes und die Nibelungenhalle. Dies alles trägt entscheidend zur Verbesserung des Schulsports bei. Zu Beginn des Schuljahres 1972/73 bezieht die Hauptschule ihr neues Gebäude. 

Da die Klassenzimmer im Realschulgebäude nicht mehr ausreichen, werden Klassenzimmer im Hauptschulgebäude bereitgestellt, Biologieraum und Werkräume werden eingerichtet und gemeinsam genutzt. Der alte Schulpavillon wird im Herbst 1973 Hausmeisterwohnung für das Ehepaar Heinrich. Ernst Heinrich betreut das gesamte Auerbergzentrum seit Fertigstellung des ersten Bauabschnittes 1964 bis Oktober 1988. Er und seine Frau sind im Lehrerkollegium voll integriert, und Ernst Heinrich ist nicht nur Hausmeister, sondern hilft auch mit viel Engagement bei der Gestaltung des ganzen Schullebens mit. 

Nachfolger von Ernst Heinrich sind: Otto Frei (01.02.1987-31.07.1998), Rudolf Mechler (01.08.1988-31.10.2000). Kurt Hirt wird am 01.08.1998 im Auerbergzentrum angestellt und Thomas Kaiser am 01. September 2000

ROL Werner Friedel wird Ende März 1980 Realschulrektor. Nachdem RKR Albert Vohla im Juli 1983 in den Ruhestand geht, wird ROL Bruno Trunk sein Nachfolger (09.08.1983).

1984 beginnt das Computerzeitalter an den Schulen. Erste Programmierversuche in BASIC werden auf dem Commodore C64 unternommen, und Rektor Friedel richtet den ersten Raum mit Schneider-Schreibcomputern an der Realschule ein. Auf RKR Trunk, der als Realschulrektor am 26. März 1987 die Leitung der Abt-Bessel-Realschule in Buchen übernimmt, folgt RL Josef Martin, der allerdings im November 1988 als Schulrat an das Staatliche Schulamt Mosbach wechselt. Realschullehrer Hans Miko wird am 25.10.1989 als Nachfolger in sein Amt als Realschulkonrektor eingeführt. 

Rechtzeitig zu den 25-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten erhält die Realschule ihren Namen: Konrad-von-Dürn-Realschule. Auf RR Werner Friedel folgt zum 01. August 1993 RR Josef Martin. Leider fehlt der Stadt Walldürn über mehrere Jahre das Geld, um auf die baulichen Wünsche der Realschule einzugehen. Schon am 25. November 1989 hat RR Werner Friedel in einem eindringlichen Brief an den damaligen Bürgermeister Hollerbach auf die prekäre Lage an der Schule hingewiesen. Erst im Herbst 1993 ist die Stadt bereit, bzw. in der Lage, an die Realisierung des Bauvorhabens zu gehen. 

Der neue Bürgermeister Karl-Heinz Joseph und der neue Schulleiter Josef Martin bemühen sich um Zuschüsse, und da die Stadt keine wichtigeren Investitionsvorhaben 1994 im Auge hat, beginnt man sehr zügig mit den Planungen. 1,023 Millionen DM werden vom Oberschulamt Karlsruhe aus dem Schulbauförderprogramm und 1,37 Millionen vom Regierungspräsidium Karlsruhe in Aussicht gestellt. Die Bau- und Sanierungskosten werden mit 4,4 Millionen veranschlagt. 

Der Spatenstich durch Herrn Bürgermeister Joseph, RR Josef Martin und Bauleiter Erhard Lang vom Bauamt der Stadt erfolgt am 27. April 1995.Stadt und Schule feiern am 15. Mai 1998 die Übergabe und Einweihung des neuen Anbaues. In einem zweiten Bauabschnitt wird die alte Bausubstanz zu Biologie- und Vorbereitungsraum bzw. Verwaltungsräumen und Lehrerzimmer umgebaut. Im Mai 1999 können diese Räume bezogen werden. In einem dritten Bauabschnitt wird ebenfalls frei gewordene Bausubstanz zu drei weiteren Klassenzimmern und einem Kartenraum umgebaut. 

Da es immer wieder Probleme mit undichten Dächern gibt, hat sich die Stadt entschlossen, die Flachdächer nach und nach in den Jahren 1996 bis 1999 mit Walmdächern zu überdachen. Die Umbauarbeiten finden ihr Ende, nachdem das Hausmeisterzimmer vergrößert und alle Glasarbeiten erledigt sind und im Januar 2003 der Eingangsbereich der Aula der Realschule mit neuen Türen und Glas- und Aluminiumelementen versehen wird. 

Nachdem Josef Martin 2005 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde, leitete Hans Miko 9 Monate lang die Schule bis 2006 erneut ein Wechsel in der Führungsspitze erfolgte. Realschulschulkonrektor Patrick Schmid von der Walter-Hohmann-Realschule Hardheim wurde zum Rektor der Konrad-von-Dürn-Realschule ernannt und leitet seither die Geschicke der Schule. 

Die Veränderungen in der Politik gehen auch an den Walldürner Schulen nicht spurlos vorüber, und so musste sich Gemeinderat und die Lehrer der Konrad-von-Dürn-Realschule und der Auerberg-Werkrealschule Gedanken machen, wie man auf diese Veränderungen reagieren sollte. Da eine Gemeinschaftsschule aus Kostengründen nicht realisierbar ist, gab man gemeinsam an den Gemeinderat den Wunsch weiter, ein Bildungszentrum zu beantragen, in dem beide Schulen nebeneinander selbstständig und unter jeweils eigener Leitung bestehen bleiben sollen, eine intensivere Zusammenarbeit in Zukunft aber erfolgen soll.

Eine mittlerweile liebgewonnene Tradition erfuhr im Juli 2010 ihre Premiere. Die im 2-Jahre-Rhythmus stattfindende Musische Nacht rund um den Schulteich bietet Schülern und Kollegen die Möglichkeit, ihr Talent in den Bereichen Musik, Theater, Tanz und Kunst den zahlreichen Gästen darzubieten.

Im November 2011 beging die KvDRS in einer Feierstunde das 25-jährige Jubiläum der Schulpartnerschaft mit dem französischen Collège Pierre de Montereau.

Das Großprojekt schlechthin der letzten Jahre war sicherlich die Neugestaltung des Schulhofes. In den Jahren 2009 bis zur feierlichen Einweihung 2012 entstand unter tatkräftiger Mithilfe von Eltern und Sponsoren „Ein Schulhof zum Wohlfühlen-ESZW“ mit zahlreichen Sitzgelegenheiten und Bewegungsangeboten.

Zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 fand an unserer Schule zum ersten Mal das Präventionsprojekt gegen Gewalt und Rassismus "Instant Acts" statt, welches durch den Förderverein für die Klassen 9 und 10 im 2-Jahres-Rhythmus organisiert wird. In unterschiedlichen Workshops, die von internationalen Künstlern geleitet werden, haben unsere Schüler die Möglichkeit sich in Tanz, Musik, Rhythmus und Theater zu erproben.

Im Laufe des Schuljahres 2012/2013 erstellten alle am Schulleben Beteiligten (Schüler-Lehrer-Eltern) ein gemeinsames Leitbild, in welchem Grundsätze formuliert wurden, an denen sich die Schulgemeinschaft orientieren will.

Den 50. Geburtstag durfte unsere Schule im Jahr 2013 begehen. Eine Musische Jubiläumsnacht am 12.07.2013 sowie ein großes Ehemaligentreffen in der Nibelungenhalle am 27.09.2013 bildeten einen ansprechenden Rahmen für dieses Großereignis. Ebenso wurde zu diesem Anlass eine Festschrift unter der Federführung von Marianne Miko herausgegeben.

Im gleichen Jahr konnte die KvDRS auf eine 30-jährige Schulpartnerschaft mit dem englischen Abbey-College aus Ramsey zurückblicken.

Mit der Einführung des Internationalen Jugendprogrammes des Duke of Edinburgh wird unseren Schülerinnen und Schülern seit 2013 die Möglichkeit geboten, Talente zu entdecken und weiter zu entwickeln, im sozialen Engagement zu wachsen und die körperliche Fitness zu steigern. Höhepunkt des Programmes bildet eine mehrtätige Exkursion, bei der Orientierungsvermögen und das Lösen von Aufgaben innerhalb einer Gruppe unter Beweis gestellt werden müssen.

Im Mai 2013 mit der Firma Pergaplastic Altheim und im Dezember 2014 mit der Volksbank Franken geschlossene Bildungspartnerschaften ermöglichen unseren Schülerinnen und Schülern vertiefte Einblicke in die Arbeits- und Berufswelt.

Das Jahr 2014 stand im Zeichen umfangreicher Sanierungsmaßnahmen. Das undichte Glasdach der Neuen Aula wurde komplett erneuert und durch tatkräftige Unterstützung unseres Fördervereins konnten die lang ersehnten neuen Toilettenanlagen im Bereich der Alten Aula realisiert werden.

Im Rahmen der Fremdevaluation wurde die KvDRS im Schuljahr 2013/2014 erstmalig durch das Landesinstitut für Schulentwicklung hinsichtlich der Qualitätsentwicklung überprüft. Die Evaluatoren bescheinigten der Schule in vielen Bereichen des Schullebens eine hohe Qualität.

Die technische Ausstattung unserer Schule erfuhr im Jahr 2015 eine entscheidende Aufwertung. Durch die vom Förderverein aquirierten Spenden konnten ein großes Touch-Display angeschafft sowie sämtliche Klassenzimmer mit Beamern ausgestattet werden.

Im selben Jahr wurde eine verstärkte Zusammenarbeit mit beruflichen Gymnasien (Wirtschaftsgymnasium Walldürn u. Sozialpädagogisches Gymnasium Buchen) angestoßen. Hier referieren unsere ehemalige Realschüler über ihre neue Schulform und geben Tipps zum gelingenden Übergang auf weiterführende Schulen.

Ende des Schuljahres 2014/2015 wurde unser Konrektor Hans Miko zusammen mit seiner Frau Marianne im Rahmen einer offiziellen Feier im Pfarrheim Walldürn in den Ruhestand verabschiedet. Nachdem die Konrektorenstelle im darauffolgenden Schuljahr nicht neu besetzt wurde, trat Elke Gramlich (vormals Konrektorin der Realschule Hardheim) im September 2016 die Nachfolge von Hans Miko an.


Rektoren und Konrektoren der KvDRS

Rektoren
Albert Vohla kommissarisch (1967-1970)
Gerhard Doll (1970-1979)
Werner Friedel (1980-1993)
Josef Martin (1993-2005)
Patrick Schmid (2006-heute)

Konrektoren
Albert Vohla (1970-1983)
Josef Martin (1987-1989)
Bruno Trunk (1983/1984-1987)
Hans Miko (1989-2014/2015)
Elke Gramlich (2016/2017-heute)